Er ist voller Energie und improvisierender Kreativität und zugleich ein mutiger Performer: Zhao Zhao verwandelt öffentliche Ereignisse geschickt in persönlich-individuelle und schafft so gesellschaftskritische Kunstwerke. Ähnlich wie Joseph Beuys praktiziert er nach dem Grundsatz „Leben ist Kunst“. Spielerisch und provozierend stellt er Kunst als etabliertes System infrage – eine Haltung, die im Kontext des chinesischen Marktes besondere Relevanz besitzt. Seine Arbeiten entspringen dabei gerne einem spontanen Einfall, sind kunsthistorische Anspielung oder klassische Parabel eines geschichtspolitischen Ereignisses.
Der 1982 in der uigurischen Provinz Xinjiang geborene chinesische Künstler war 2012 mit einem Ausstellungsverbot belegt. Er malte in Reaktion darauf kleinformatige Bilder von Broten, die in seiner islamisch geprägten Heimatprovinz als Feiertagsspezialität gebacken werden. Zhao Zhao setzt seine Brote, die nun in Jerusalem in unserer Ausstellung zu sehen sind, in Räume vor schwarzem Grund und feinen weißen Linien, die an die Fenster von Gefängniszellen erinnern.
Interview von Lilly Wei mit Zhao Zhao © Studio International
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