ST. MARIEN AM ALEXANDERPLATZ
DAS KOPFTUCH DER MIGRANTIN. IHR KREUZ TRAGEN.
22. Mai bis 6. August 2016
St. Marien, Karl-Liebknecht-Str. 8, 10178 Berlin
Öffnungszeiten: täglich 10 – 18.00 Uhr
Werke von Alexandra Ranner, Marta Deskur, Julia Krahn, Anna und Johannes Blume, Helen Escobedo + Peter Riek als Gast
1292 wird die älteste aller Berliner Predigtstätten, die ‚ecclesia de St. Marie virginis‘, die Kirche der Heiligen Jungfrau Maria, erstmals urkundlich als Pfarrkirche erwähnt. Über einem Fundament von Feldsteinen wurde eine Hallenkirche aus roten Ziegeln im Stil der Backsteingotik errichtet, die immer wieder überarbeitet und ergänzt wurde. So wurde sie im 17. Jahrhundert barockisiert, im 18. Jahrhundert im neugotischen Stil umgestaltet, im 19. Jahrhundert ‚renoviert‘ und erst 1969/70 im Rahmen der Neugestaltung des Alexanderplatzes endgültig von Kriegsschäden befreit. Im Mittelalter wurde der ‚Totentanz‘, ein über 20 Meter langes Fresko, wohl an die in der ‚Neustadt‘ tobende Pest von 1484 erinnernd, eingebracht. Die heute evangelische Kirche schaut auch im 20. Jahrhundert auf eine bewegte Geschichte zurück: In der DDR boten die Blues-Messen einen Treffpunkt für den demokratischen Widerstand, 1964 predigte Martin Luther King in der bis heute reich mit Marienbildern ausgestatteten Kirche. Diese Bilder heiliger, kopftuchtragender Frauen, die ‚politische‘ Geschichte der Kirche und das heutige Engagement der Gemeinde für das ‚House of One‘ geben und gaben Anlass für die Idee der Ausstellung.
Foto: Anna und Bernhard Johannes Blume, Kreuzweg, 2011, Courtesy KULTUMdepot Graz
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